Key Account Manager gesucht: So erkennen und gewinnen Unternehmen echte Top-Performer im Sales
In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt entscheiden längst nicht mehr nur Produktqualität und Preis über den Erfolg – sondern die Persönlichkeiten, die dahinterstehen. Vor allem im Vertrieb ist der Unterschied zwischen einem klassischen Sales Manager und einem strategisch denkenden Key Account Manager weit mehr als eine Frage der Stellenbezeichnung. Doch worauf kommt es im Recruiting an? Welche Kompetenzen zählen heute – und wie gelingt es Unternehmen, die richtigen Kandidaten gezielt für sich zu gewinnen?
Unterschied zwischen Key Account Manager und Sales Manager
Der klassische Sales Manager ist für die Neukundenakquise und den Verkaufsabschluss zuständig. Er arbeitet oft transaktional, mit klaren Umsatzzielen. Key Account Manager hingegen betreuen strategisch wichtige Kunden langfristig, bauen Beziehungen auf C-Level-Ebene auf und entwickeln individuelle Lösungen.
„Viele Unternehmen wünschen sich eigentlich einen Key Account Manager, schreiben aber aus Unwissenheit eine klassische Sales-Manager-Rolle aus. Das führt zwangsläufig zu Fehlbesetzungen – und Frustration auf beiden Seiten“, erklärt Sebastian Neukirchen, Consultant für Sales-Positionen bei Robert Walters in Düsseldorf.
Wichtig ist daher die exakte Definition der Rolle und ein gutes Verständnis für den aktuellen Arbeitsmarkt. Wer Großkunden entwickeln will, braucht jemanden mit analytischem Verständnis, diplomatischem Geschick und einem strategischen Mindset. Auch Projektmanagement-Kompetenz, Verständnis für unternehmerische Zusammenhänge und die Fähigkeit, interne Stakeholder zu koordinieren, zählen zu den entscheidenden Fähigkeiten. Ein reiner Hunter-Typ wird hier scheitern. Darüber hinaus sollten Unternehmen Key Account Managern bewusst den nötigen Handlungsspielraum einräumen – etwa, um unternehmerisch zu denken und außerhalb etablierter Prozesse individuelle Lösungen zu entwickeln. Denn genau dieser Freiraum ist essenziell, um das Geschäft mit strategischen Kunden gezielt auszubauen.
Die Skills, die heute zählen – und morgen unverzichtbar sind
Der Aufgabenbereich im Sales hat sich verändert. Technologische Affinität, Marktverständnis und Datenkompetenz sind heute ebenso wichtig wie Abschlussstärke. Top-Kandidaten bringen ein belastbares Netzwerk mit, verstehen andererseits aber auch, wie CRM-Systeme, KPIs und Kundenanalysen sinnvoll eingesetzt werden.
„Wer denkt, Empathie sei im Vertrieb ein nettes Extra, hat den Wandel nicht verstanden. Heute verkaufen Menschen nicht mehr nur Produkte – sie verkaufen Vertrauen“, so Neukirchen.
Darüber hinaus erwarten Unternehmen zunehmend Führungspotenzial, auch bei Positionen ohne disziplinarische Verantwortung. Warum? Weil der Nachwuchs im Vertrieb nicht mehr selbstverständlich kommt – und Talente frühzeitig aufgebaut werden müssen.
So überzeugen Unternehmen Top-Talente von sich
Gehalt und Bonus sind nicht mehr allein ausschlaggebend. Gefragt sind Entwicklungsperspektiven, transparente Ziele – und ein modernes Mindset. Damit ist mehr gemeint als flexible Arbeitszeiten oder ein Kickertisch im Büro. Es geht um eine Führungskultur, die auf Vertrauen, Selbstverantwortung und echter Mitgestaltung basiert. Wer hier nicht liefert, verliert Kandidaten an die Konkurrenz.
„Ich spreche täglich mit Top-Performern im Vertrieb. Die wollen nicht hören, wie hoch der Dienstwagenzuschuss ist – sie wollen wissen, welchen Impact sie haben können und ob das Management ihre Sprache spricht“, sagt Neukirchen.
Was Unternehmen jetzt konkret tun können
1. Rollen schärfen
Vermeiden Sie Sammelbezeichnungen. Definieren Sie Ziele, KPIs und Verantwortungsbereiche glasklar – und kommunizieren Sie diese auch so.
Tipp: In unserem Überblick zu den 10 Vertriebsrollen der Zukunft zeigen wir, welche Profile künftig besonders gefragt sind.
2. Skills erkennen und Potenziale fördern
Wer im Recruiting ausschließlich auf den Lebenslauf blickt, übersieht oft genau die Persönlichkeiten, die im Key Account Management den Unterschied machen. Viele Top-Performer haben sich ihre Fähigkeiten abseits klassischer Karrierestationen erarbeitet – etwa als Business Developer oder mit einem technischen Background im Pre-Sales. Der Weg zum Key Account Manager ist selten linear.
3. Wertversprechen formulieren
Warum sollte sich ein High Performer für Sie entscheiden? Bieten Sie mehr als Standardfloskeln: Welche konkreten Entwicklungsmöglichkeiten gibt es? Welche fachlichen und persönlichen Weiterbildungen werden gefördert? Und wie sieht gelebte Verantwortung im Arbeitsalltag tatsächlich aus? Wer zudem Einblicke in relevante Netzwerke und strategische Projekte ermöglicht, weckt Interesse – und positioniert sich als Arbeitgeber mit Perspektive.
4. Sparringspartner im Recruiting einbinden
Die besten Kandidaten sind nicht aktiv auf Jobsuche. Sie müssen gezielt angesprochen werden – mit dem richtigen Gespür. Externe Beratung kann hier der entscheidende Hebel sein.
„Wer auf Standardprozesse setzt, bekommt auch nur Standardprofile“, sagt Neukirchen. „Unternehmen, die gezielt mit spezialisierten Personalberatungen zusammenarbeiten, denken anders und rekrutieren besser. Sie stellen die richtigen Fragen, identifizieren echtes Potenzial und gewinnen genau die Kandidaten, die sonst nie auf eine klassische Ausschreibung reagieren würden.“ Top-Kandidaten im Vertrieb sind rar – und anspruchsvoll. Wer sie gewinnen will, muss sich selbst verkaufen können: mit Klarheit, Perspektive und Persönlichkeit. Denn wer nur Stellen ausschreibt, wird übersehen. Wer überzeugt, wird von selbst gefunden.
Sie suchen einen passenden Key Account Manager?
Wir verfügen über ein großes Netzwerk an qualifizierten Vertriebsexperten und unterstützen Sie gezielt bei der Besetzung Ihrer Position. Nehmen Sie jetzt Kontakt zu unseren spezialisierten Beratern auf oder senden Sie uns Ihre Stellenbeschreibung – wir melden uns umgehend bei Ihnen.
Sebastian Neukirchen
Consultant | DüsseldorfTelefon: +49 211 30 180 034
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Wie viel verdient ein Key Account Manager?
Das Gehalt eines Key Account Managers variiert stark je nach Branche, Unternehmensgröße und Region. In der Regel liegt das Jahresgehalt in Deutschland zwischen 85.000 und 110.000 Euro brutto, bei Top-Performern mit großer Kundenverantwortung auch deutlich darüber. Hinzu kommen meist leistungsbezogene Boni und ein Firmenwagen. Entscheidend für die Gehaltshöhe ist vor allem der Umsatz- und Ergebnisbeitrag, den die Person verantwortet.
Einen detaillierten Überblick zu aktuellen Gehältern im Vertrieb finden Sie in unserer aktuellen Gehaltsstudie.
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Was unterscheidet einen guten von einem sehr guten Key Account Manager?
Ein guter Key Account Manager erfüllt seine Ziele. Ein sehr guter denkt unternehmerisch, agiert vorausschauend und wird für seine Kunden zum strategischen Partner. Er erkennt Marktveränderungen früh, bringt Lösungsvorschläge ein – und schafft es, interne Interessen mit externen Anforderungen in Einklang zu bringen. Neben fachlicher Exzellenz sind Empathie, Verhandlungsgeschick und ein belastbares Netzwerk entscheidend. Gleichzeitig braucht er den nötigen Handlungsspielraum, um auch abseits etablierter Prozesse agieren zu können. Denn nur wer Freiräume nutzt, kann individuelle Kundenlösungen entwickeln und das Business langfristig erfolgreich vorantreiben. -
Warum ist der Weg über eine spezialisierte Personalberatung sinnvoll?
Top-Kandidaten im Vertrieb sind oft nicht aktiv auf Jobsuche – sie lassen sich gezielt ansprechen. Eine spezialisierte Personalberatung wie Robert Walters verfügt über den direkten Zugang zu diesem verdeckten Kandidatenmarkt, erkennt passgenaue Profile schneller und entlastet interne HR-Abteilungen spürbar. Zudem begleiten wir den gesamten Auswahlprozess professionell, sorgen für Diskretion und stellen sicher, dass Kandidat und Unternehmen auch kulturell zueinander passen.
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