Die Wirtschaft steht derzeit unter enormem Druck. Die jüngsten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Allein im April 2024 wurden in Deutschland 1.906 Unternehmensinsolvenzen registriert – ein Anstieg von über 33 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Hamburg zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der Hansestadt ist 2023 um rund 25 Prozent gestiegen und erreichte 679 Fälle. Zwar liegt diese Zahl immer noch unter dem Niveau von 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, als 746 Unternehmen Insolvenz anmelden mussten, dennoch ist der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr signifikant.
Die Notwendigkeit, Kosten zu sparen, hat dazu geführt, dass viele Unternehmen in Hamburg ihre IT-Projekte einfrieren. Insbesondere UX-Designer und Frontend-Entwickler sind oft von Sparmaßnahmen betroffen. „Wir sehen derzeit eine regelrechte Welle von Rationalisierungen“, erklärt Arne Fietz, Manager im Bereich Technology bei Robert Walters in Hamburg. „Das mittlere Management wurde in vielen Unternehmen stark ausgedünnt. Dies eröffnet Unternehmen gleichzeitig neue Chancen, denn: Was das mittlere Management in einem Großkonzern ist, kann in einem kleinen Unternehmen schnell zum Top-Management werden.“
Annalena Prieb, Senior Consultant IT bei Robert Walters in Hamburg, erklärt: „Unternehmen suchen aktuell nach Generalisten, die vielseitig einsetzbar sind – die ‚Alleskönner‘, die mehrere Aufgaben gleichzeitig übernehmen können.“ Prieb ergänzt: „Es ist heute nicht mehr die Regel, drei Personen für drei Aufgaben einzustellen. Ein einzelner Kandidat muss oft alle drei Bereiche abdecken.“
Der aktuelle IT-Arbeitsmarkt in Hamburg bietet Unternehmen jedoch eine einzigartige Gelegenheit: „Unternehmen können jetzt gute Kandidaten zu vernünftigen Gehältern finden und langfristig an sich binden“, betont Fietz. Das war vor einigen Jahren noch anders und wird sich vermutlich auch wieder ändern. „In ein bis drei Jahren wird es zu einer großen Realisation kommen: Unternehmen werden erkennen, dass die heutige günstige Marktlage vorüber ist. Dann werden sie erneut händeringend nach qualifizierten IT-Fachkräften suchen müssen – allerdings zu deutlich höheren Kosten oder, im schlimmsten Fall, ohne Erfolg“, fügt Fietz hinzu.
Prieb sieht die Lage für Junioren kritisch: „Die Verlierer der aktuellen Situation sind oft die Berufseinsteiger. Die Unternehmen suchen nach erfahrenen Kräften, die sofort einsatzbereit sind und im besten Fall gleich mehrere Rollen übernehmen können. Dadurch haben Junioren es schwer, Fuß zu fassen. Es ist wichtig, dass Unternehmen die aktuell günstige Zeit nutzen, um gute Talente zu finden und sie an sich zu binden. Dabei sollten sie die Junioren nicht aus dem Blick verlieren. Gerade jetzt ist die Zeit, in die Ausbildung, Weiterentwicklung und das Mentoring dieser jungen Talente zu investieren.“
Was können Unternehmen also tun, um in dieser herausfordernden Zeit erfolgreich zu sein? Fietz rät: „Die Jobsicherheit ist für viele Kandidaten heute wichtiger denn je. Unternehmen sollten Transparenz hinsichtlich ihrer Wirtschaftslage schaffen und den Talenten klare Perspektiven aufzeigen.“ Zusätzlich empfiehlt es sich, in externe Weiterbildungsprogramme zu investieren, um den Mitarbeitern relevante Zertifizierungen zu ermöglichen. Besonders gefragt sind derzeit Zertifikate im Bereich IT-Security, wie etwa ISO-, BSI-, Cisco- oder Microsoft-Zertifizierungen.
Ein weiterer zentraler Faktor ist die Auswahl des richtigen Dienstleistungspartners. Fietz hebt hervor: „Gerade in dieser Zeit, in der viele Unternehmen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) erwägen, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass KI zwar schnelle Ergebnisse liefern kann, aber oft auf Kosten von Präzision und persönlicher Ansprache.“
Er erklärt weiter, dass die Kombination von KI-gestützten Tools und einem persönlichen Ansatz durch erfahrene Personalberatungen in Hamburg einen entscheidenden Unterschied machen kann. KI kann zwar Prozesse beschleunigen und dabei helfen, ein grundsätzliches Interesse der Kandidaten abzuklopfen, doch sie bewertet oft standardisiert und berücksichtigt nicht immer individuelle Stärken oder die kulturelle Passung zum Unternehmen. Hier kommt die menschliche Komponente ins Spiel: Menschlichkeit und Unternehmenskultur sind entscheidende Faktoren, die eine KI nicht vollständig erfassen kann. Erfahrene Berater können hingegen auf Details eingehen und den Charakter eines Kandidaten bewerten. Durch die Kombination aus Marktkenntnis, einem tiefen Verständnis für unternehmensspezifische Anforderungen und der Unterstützung von KI können passende Talente gezielter ausgewählt werden. Gleichzeitig bleibt es entscheidend, Bewerbungsprozesse effizient zu gestalten, um qualifizierte Kandidaten nicht durch Verzögerungen zu verlieren.
Trotz des hohen Drucks im Markt plädiert Fietz für einen strategischen Ansatz: „Viele Personalberatungen agieren derzeit aggressiv, doch gerade jetzt kommt es darauf an, das eigene Netzwerk zu stärken und auf Qualität zu setzen. Unternehmen, die dies bei der Wahl eines geeigneten Personalberaters berücksichtigen, werden nicht nur die aktuellen Herausforderungen besser meistern, sondern auch nach der Krise stärker dastehen. Sie werden in der Lage sein, leistungsfähige Technologieteams aufzubauen, geplante Projekte erfolgreich umzusetzen, und sich durch die Bindung wertvoller IT-Talente einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, den andere Unternehmen möglicherweise verpasst haben.“
Um Top-Talente für sich zu gewinnen, ist es essenziell, ein attraktives Vergütungs- und Leistungspaket anzubieten. Ein faires und wettbewerbsfähiges Gehalt macht Sie nicht nur zu einem attraktiven Arbeitgeber, sondern stärkt auch Ihre Position in Gehaltsverhandlungen während des Einstellungsprozesses. Doch wie lässt sich ein angemessenes Gehalt ermitteln? Unsere erfahrenen Personalberater empfehlen hierzu den Einsatz von Gehaltsbenchmarking. Schauen Sie sich hier unseren Beispielbericht an oder kontaktieren Sie uns, wenn Sie Interesse an einem solchen Service besitzen.
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