Früher reichte der gute Ruf eines Unternehmens oder finanzielle Anreize aus, um die Top-Talente für sich zu gewinnen. Heutzutage müssen Unternehmen kreativer werden. Besonders Start-ups werden immer beliebter – in den letzten 12 Monaten haben sie weltweit ein Mitarbeiterwachstum um 20 % verzeichnet.
Thomas Hoffmann, Director bei Robert Walters Frankfurt & Hamburg erklärt, warum Start-ups langsam, aber sicher mehr Talente für sich gewinnen.
Mit relativ flachen Hierarchien und praxisorientierten Gründern und CEOs können Neulinge sich vom ersten Tag an in das Führungsteam mit einbringen. Hoffmann: „Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Management, ermöglichen es Ihnen Start-up-Umgebungen, das eigene Können direkt von Anfang an unter Beweis zu stellen. Führungskräfte können Ihre Entwicklung von Projektstart bis zur Fertigstellung unmittelbar begleiten, was ggf. auch zu schnelleren Karrieresprüngen führen kann. Außerdem ermöglichen Ihnen Start-ups, praktische Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen zu sammeln, da aufgrund der Hands-on-Mentalität meist mehrere Positionen in einem ausgeübt werden.
Start-ups weisen von Natur aus ein hohes Wachstumspotenzial auf. So überrascht es nicht, dass Entscheidungen in einem Start-up durchschnittlich 4-mal schneller getroffen werden als in einem großen Unternehmen.
Die agile Natur eines Start-ups führt dazu, dass sich die Mitarbeiter ständig neue Fähigkeiten aneignen müssen. Meist leisten sie mehr als die ursprüngliche Stellenbeschreibung definiert hatte. Dafür lernen sie schneller die Unternehmensstruktur kennen. „Wenn Sie für ein Start-up arbeiten, werden Sie in viele Prozesse involviert und können schneller nachvollziehen, wie das gesamte Unternehmen funktioniert“, so Hoffmann.
Unsere Umfrage ergab, dass 33 % der Arbeitnehmer ihre Stelle im Unternehmen aufgeben würden, um „etwas Neues auszuprobieren“. Weitere 15 % gaben an, sich fortbilden zu wollen und deshalb in ein Start-up wechseln würden.
Hoffmann: „Als Teammitglied in einem Start-up trägt man große Verantwortung. Ihr Titel spielt keine Rolle. Ihre Arbeit wirkt sich unmittelbar auf das Wachstum und den Erfolg des Unternehmens aus – und das wiederum gibt Ihnen jede Menge Motivation, weil Sie spüren, dass Ihre Arbeit einen wirklichen Zweck erfüllt.“
Tatsächlich gibt ein Drittel der Berufstätigen (34 %) an, dass der Wechsel zu einem Start-up in einer herausfordernden und interessanten Tätigkeit begründet ist. Wobei viele angeben, dass die Fähigkeiten, die sie sich in Sachen Selbstmanagement und Aufgabenpriorisierung aneignen, dann auch ihr Privatleben beeinflussen.
„Die Arbeit für ein schnell wachsendes Start-up kann eine intensive Erfahrung sein, sodass Sie vielleicht auch im Privatleben proaktiver und ehrgeiziger werden. Sie denken dann darüber nach, wie Sie Dinge verbessern können, werden sich Problemen und deren Lösung bewusster oder auch offener für neue Kulturen und Denkweisen. Vielleicht werden Sie auch Gefallen daran finden, Herausforderungen zu begegnen und sogar aktiv danach suchen“, erklärt Hoffmann.
Fast die Hälfte der Arbeitnehmer (42 %) wünscht sich eine Umgebung, in der „Kollegen und die Kultur sie inspirieren, ihr Bestes zu geben“. Dieser Aspekt sei vor allem bei Start-ups zu finden. Hoffmann: „Aufgrund ihrer übersichtlichen Größe pflegen Start-ups in der Regel ein enges, partnerschaftliches Umfeld. Es ermutigt sie, auch bei Aufgaben außerhalb ihres ursprünglichen Tätigkeitsbereichs zu helfen.
Sie haben es mit äußerst fleißigen, talentierten und ehrgeizigen Mitarbeitern zu tun, die bereit sind, das Unmögliche möglich zu machen. Sie sind in der Regel sehr motiviert, von anderen zu lernen und mit Ihrem eigenen Know-how und Ihrer Erfahrung einen Beitrag zu leisten.“
Start-ups ziehen ein dynamisches Verhältnis oft einer starren konzernähnlichen Hierarchie vor. Dies ermöglicht eine offene Diskussion und Zusammenarbeit zwischen allen Teammitgliedern. Es ist daher nicht überraschend, dass 30 % der Arbeitnehmer angeben, dass der attraktivste Aspekt an einem Start-up die offene und effiziente Managementstruktur ist.
Eine Studie der Personalberatung Robert Walters stellte fest, dass fast die Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer (48 %) einen Job ablehnen würde, wenn die Richtlinien zur Gleichstellung, Diversität und Inklusion nicht mit den eigenen persönlichen Werten auf diesem Gebiet vereinbar wären. In Start-ups sind meist Mitarbeiter mit unterschiedlichen Nationalitäten, Hintergründen und Weltanschauungen zu finden. „Wegen der überschaubaren Teamgröße gibt es natürlich viele Überschneidungen bei der Zusammenarbeit mit Kollegen unterschiedlicher Fähigkeiten oder Arbeitsstilen. Dieses starke multikulturelle Umfeld kann Ihre Einstellung über Arbeit und Aufgaben hinaus fördern. Es führt auch dazu, dass Mitarbeiter eine übergreifende Perspektive entwickeln“, so Hoffmann.
Diversität findet man aber nicht nur beim Personal – durch die agile Struktur gleicht in einem Start-up fast kein Tag dem anderen. Typischerweise übernehmen die meisten Teammitglieder viele verschiedene Aufgaben, auch außerhalb ihrer Spezialisierung, um den Erfolg des gesamten Unternehmens voranzutreiben.
Hoffmann: „Die abwechslungsreichen Aufgaben helfen Ihnen dabei, in Windeseile neue Fähigkeiten zu entwickeln – außerdem lernen Sie oft direkt vom Firmengründer und/oder leitenden Mitarbeitern. Dies ist besonders zu Beginn Ihrer Karriere eine unschätzbare Chance. Das gibt Ihnen nicht nur für Ihre gewöhnlichen Aufgaben neue Impulse, sondern Sie bekommen zudem die Möglichkeit, herauszufinden, was Sie am meisten interessiert und was Sie am besten können.“
Start-ups unterscheiden sich von traditionellen Unternehmen vor allem dadurch, dass sie häufig gegründet wurden, um ein bekanntes „Problem“ durch ihre bahnbrechende Innovation zu lösen. Hoffmann: „Bei einem Start-up anzufangen bedeutet, eine ‘out of the box‘-Mentalität zu erlernen – eine Fähigkeit, außerhalb der normalen Strukturen zu denken und mit kleinen Budgets und weniger Ressourcen kreativ zu werden.“
Autonomie wird in einem Start-up als eines der Vorzüge und als fester Bestandteil der Unternehmensstruktur wahrgenommen. Tatsächlich ist das der Grund, warum 28 % der Berufstätigen einen Arbeitsplatz in einem großen Konzern verlassen würden, um bei einem frisch gegründeten Unternehmen anzufangen. „Das ist jedoch nicht zu unterschätzen – um autonom zu handeln, wird vorausgesetzt, dass Sie sich schnell in die modernsten und innovativsten Tools und Plattformen einarbeiten“, erklärt Hoffmann.
Viele Start-ups haben eine „Exit-Strategie“ im Hinterkopf – Sie arbeiten also von Anfang an auf eine ehrgeizige Deadline hin. Hoffmann: „Die Wachstumsziele sind zwar ehrgeizig, aber sollte das Team diese Ziele erreichen, können sie von ordentlichen Bonuszahlungen profitieren. Denn oft werden Aktien als Zusatzleistung angeboten, um mit der Vergütung von großen Konzernen mithalten zu können.“
Bei einem Start-up kann sich Ihre harte Arbeit manchmal innerhalb von 5-7 Jahren um das 10-fache des Betrags auszahlen, den Sie in Form von Unternehmensprämien erhalten würden. Hoffmann: „Zwar kann niemand in die Zukunft schauen, aber wir raten Ihnen, bei einem Unternehmen anzufangen, an dessen Produkt und Vision Sie wirklich glauben.“
Weitere Arbeitsmarkt- und Gehaltstrends für 2022 finden Sie in unserer aktuellen digitalen Gehaltsstudie.
Hier können Sie unsere Studie „Act Like a Start-Up and Recruit the best talent“ herunterladen.
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