2020 war für alle ein herausforderndes Jahr. Vor allem hatte die Corona-Pandemie starke Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Deutschland. Bereits zu Beginn des ersten Lockdowns stoppten viele Unternehmen ihre Recruitment-Prozesse, um die wirtschaftliche Lage erst mal abzuwarten und besser einschätzen zu können. Nach der Lockerung machte sich dann ein leichter Aufschwung bemerkbar, wenngleich im Vorjahresvergleich deutlich weniger Recruitment-Aktivitäten festzustellen waren.
Trotz alledem gab es jedoch auch boomende Branchen, die von der Pandemie sogar profitierten: Die Bereiche rund um Digitalisierung, E-Commerce, Beratung, Re- und Umstrukturierung sowie M&A verbuchten eine sehr hohe Nachfrage, denn diese haben sich zwischenzeitlich als die Top-Themen auf dem Arbeitsmarkt etabliert.
Für unsere jährliche Gehaltsstudie interviewten wir Thomas Hoffmann – Senior Director North, zu seinen Prognosen und Empfehlungen für den Recruitment-Markt.
Unumstritten ist der bedeutendste Trend 2021 die fortschreitende Digitalisierung auch beim Recruitment. Bewerbungsprozesse erfolgen zunehmend und teilweise sogar komplett digital, da man die Vorteile der digitalen Personaleinstellung erkannt hat, z. B. mehr Flexibilität und Zeitersparnis durch die wegfallende Anreise. „Hierbei stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, einen solchen Prozess vom Erstkontakt bis zur Unterzeichnung des Arbeitsvertrags komplett zu digitalisieren und den Bewerber optimal durch den Online-Prozess zu begleiten, damit sich der Wunschkandidat auch für das Unternehmen entscheidet“, berichtet Thomas Hoffmann.
Auch das mobile Arbeiten bzw. Arbeiten im Homeoffice wird weiterhin ein wichtiger Trend bleiben. Einige Unternehmen waren vor der Pandemie nicht auf das Arbeiten im Homeoffice eingestellt, was schon damals für manche Bewerber ein K.O.-Kriterium darstellte. Thomas Hoffmann sagt: „2021 wird man sich jedoch nicht mehr fragen, ob, sondern in welchem Ausmaß flexibles Arbeiten oder Homeoffice angeboten wird, da man den weiteren Verlauf wie auch das Ende der Pandemie noch nicht abschätzen kann.“
Trotz des Trends hin zum Homeoffice verliert das Büro vor Ort auch in Zukunft nicht an Bedeutung. „Viele Kandidaten sagen, dass sie trotz Homeoffice-Option nach wie vor den Arbeitsplatz im Unternehmen begrüßen. Wir sehen hier den dritten größten Trend, wobei sich die Bedeutung des Büros etwas verschiebt: Dieses wird zukünftig weniger als reiner Arbeitsplatz, sondern eher als Begegnungs- und Kommunikationsstätte genutzt. Menschliche Begegnungen sind und bleiben wichtig und daher empfehlen wir einen Bürostandort, als Begegnungsstätte beizubehalten“, empfiehlt Thomas Hoffmann.
Die bereits bestehenden Anforderungen an Digitalkompetenzen werden nicht weniger, im Gegenteil. Thomas Hoffmann: „Dank der Pandemie hat sich die Digitalisierung beschleunigt – alle mussten von heute auf morgen mobil arbeiten. Daher ist es jetzt wichtiger denn je, über digitale Fähigkeiten zu verfügen, um in der sich schnell wandelnden Digitalwelt mithalten zu können.“ Thomas Hoffmann fügt hinzu: „Zudem werden verstärkt Fachkräfte gesucht, die gern agil und in interdisziplinären Teams arbeiten, sowie stressresistente Charaktere. Auch Personen, die daran gewöhnt sind, remote und international in Teams zu arbeiten, sind heiß begehrte Kandidaten.“
Aufgrund der gegebenen Situation war die Arbeitsplatzsicherheit im Jahr 2020 ein wichtiger Aspekt und wird es auch 2021 bleiben. „Daher empfehlen wir Personalverantwortlichen, ihren Top-Kandidaten eine positive Zukunftsprognose und Unternehmensstrategie zu kommunizieren, um zu zeigen, dass das Unternehmen zukunftsträchtig ist. Auf diese Weise wird man die Wunschkandidaten für das eigene Unternehmen eher überzeugen können“, weiß Thomas Hoffmann.
Trotz aller Vorteile eines rein digitalen Recruitment-Prozesses sollte man jedoch in bestimmten Fällen, z. B. wenn der Wunschkandidat nicht zu 100 % überzeugt werden konnte, auch die Möglichkeit bieten, das Unternehmen (soweit möglich und unter strengen Hygienevorschriften) persönlich vor Ort kennenzulernen. Thomas Hoffmann kommentiert: „Wir hatten einige Kandidaten, die durch das komplett digitale Einstellungsverfahren ihre Schwierigkeiten hatten, sich von ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber überzeugen zu lassen. Durch das persönliche Kennenlernen der Arbeitsstätte und der Unternehmenskultur vor Ort konnten Kandidaten dann doch für das Unternehmen begeistert werden.“
2021 werden sich die Gehälter im Vergleich zu den Jahren davor nur leicht nach oben entwickeln. „Lediglich digital Affine Berufe können nach wie vor mit deutlicheren Gehaltssteigerungen rechnen, da Fachkräfte in diesen Bereichen stark nachgefragt sind“, so Thomas Hoffmann. Die größte Veränderung wird man jedoch im Bereich der sonstigen Benefits feststellen können. Thomas Hoffmann: „Mitarbeitervorteile, die vor der Pandemie teilweise ausschlaggebend waren, etwa Homeoffice-Option und flexibles Arbeiten, werden 2021 weitestgehend vorausgesetzt anstatt verhandelt.“
Mehr Informationen zu den Arbeitsmarkttrends 2021, den gängigen Durchschnittsgehältern oder Motivationsfaktoren bei Top-Fachkräften erfahren Sie in unserer digitalen Gehaltsstudie 2021.
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