Authentizität statt Autorität: Vertrauen entscheidet – auch 2025
Fast jede zweite Fachkraft (46 %) in Deutschland hat schon einmal ein Unternehmen verlassen, weil das Vertrauen ins Management fehlte. Das zeigt eine aktuelle Impulsumfrage von Robert Walters unter 189 Teilnehmenden. Weitere häufig genannte Kündigungsgründe: kaum Entwicklungsmöglichkeiten (30 %) sowie unfaire Bezahlung (14 %).
Gerrit Bouckaert, CEO von Robert Walters Recruitment, erklärt:
„In einer Arbeitswelt, die sich rasant verändert, wird erfolgreiche Führung immer stärker davon abhängen, ob der Mensch im Mittelpunkt steht – gerade jetzt, wo viele Beschäftigte durch die fortschreitende Entwicklung von KI verunsichert sind und deren Auswirkungen auf ihre berufliche Zukunft fürchten.
Der Mensch wird im Arbeitsleben unverzichtbar bleiben. Und genauso wie Unternehmen kontinuierlich in Technologie und Innovation investieren, gilt es, auch die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden gezielt zu fördern.
Führungskräfte, die psychologische Sicherheit, Flexibilität und lebenslanges Lernen ermöglichen, schaffen leistungsfähigere Teams und machen ihr Unternehmen langfristig zukunftsfähig.“
Wenn Beziehungen rein zweckorientiert sind
Auch der Kommunikationsstil wirkt sich direkt auf das Vertrauen aus. 32 % der Teilnehmenden gaben an, dass sich ihre Vorgesetzten nur melden, wenn sie etwas benötigen oder wenn es Probleme gibt. Gleichzeitig erleben 58 % überschwänglichen Optimismus als „aufgesetzt“ – und damit als wenig authentisch.
Bouckaert ergänzt:
„Führungskräfte, die den persönlichen Austausch mit ihrem Team vernachlässigen, verspielen nicht nur Vertrauen und Loyalität. Sie verzichten auch auf wertvolle Perspektiven, die das Unternehmen voranbringen könnten – etwa Ideen zur Verbesserung oder für künftiges Wachstum.“
Woran schlechte Führung erkennbar ist
Auf die Frage, was sie besonders an schlechter Führung stört, nannten die Umfrageteilnehmenden:
- Widersprüchliches Verhalten (41 %) – Wer nicht zu dem steht, was er sagt, verliert langfristig an Glaubwürdigkeit.
- Geringe Wertschätzung (24 %) – Fehlende Anerkennung untergräbt Motivation und Bindung.
- Mikromanagement (22 %) – Kontrolle statt Vertrauen hemmt Eigenverantwortung.
- Fehlende Transparenz (12 %) – Ohne nachvollziehbare Entscheidungen sinkt das Vertrauen schnell.
So gelingt moderne Führung
Der Robert Walters Talent Trends Report 2025 zeigt: Unternehmen, die eine human-zentrierte Führungskultur leben, haben eine 1,5-mal höhere Wahrscheinlichkeit, Leistungsträger langfristig zu binden. Darüber hinaus erreichen „People-First“-Organisationen ihre Ziele 2,6-mal häufiger.
Gelangen Sie hier zum kostenfreien Talent Trends Report und erfahren Sie mehr über die neuesten Talenttrends 2025.
Gerrit Bouckaert gibt konkrete Impulse, wie Unternehmen und ihre Führungskräfte human-zentrierter agieren können:
- In Führung investieren
Führungskräfte sollten gezielt in Themen wie Empathie, emotionale Intelligenz, Authentizität, aktives Zuhören und Inklusion geschult werden. Fehlt intern das passende Know-how, kann externe Unterstützung durch Coachingprogramme sinnvoll sein. - Klar und regelmäßig kommunizieren
Transparenz, Offenheit und der kontinuierliche Austausch mit Mitarbeitenden sind zentrale Elemente. Eine gelebte Feedbackkultur, offene Fragerunden oder ein unkomplizierter Zugang zur Führung – persönlich oder digital – schaffen Vertrauen. - Kultur aktiv gestalten
Der Wandel hin zu einer menschenzentrierten Organisation betrifft auch die Unternehmenskultur. Das bedeutet: Werte neu definieren, Leistungskennzahlen überdenken und Anreizsysteme anpassen – immer mit dem Blick auf den Menschen. - Mitarbeitende aktiv einbinden
Wer die Bedürfnisse seines Teams versteht, kann gezielt Maßnahmen zur Förderung von Engagement entwickeln. Ob durch mehr Zusammenarbeit, eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben oder Anerkennung und Wertschätzung im Alltag – jede Maßnahme zahlt auf eine nachhaltige Kultur ein.
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Gerrit Bouckaert
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